Bemalen eines Zuges, wenn dieser auf seiner Strecke (zum Beispiel an einem Bahnhof) angehalten hat.
Basis der Wall of Fame. Wenn nur der Hintergrund und die Kulisse gemalt werden.
Kopie oder direkter Einfluss des Stils eines anderen Writers.
Das am häufigsten praktizierte, manchmal dreidimensionale Throw-up. Es verwendet "fette" Buchstaben und wird mit mehr als einer Farbe und Konturen geschaffen.
In der Graffiti-Community weit verbreitetes Wort zur Beschreibung des Entfernens von Graffiti (auf Zügen oder an Wänden).
Schriftstil aus abgerundeten, einfacheren und "ursprünglichen" Buchstaben, der heute noch immer einer der in den Bombs am häufigsten vorkommenden Stile ist.
Sprühkopf für die Dosen zum Versprühen des Sprays. Es gibt verschiedene Arten von Caps, die sich je nach Druck unterscheiden und dünnere oder dickere Linien produzieren (z. B. "Skinny","Fat","NY Fat Cap" usw.).
Personal des "Panoptikums". Personen, Porträts, Figuren.
Werk eines oder mehrerer Writer, von denen einer der Ideengeber ist. Mehrfarbig, fein herausgearbeitet, mit ästhetischen und künstlerischen Ambitionen.
Name für eine Gruppe oder ein Kollektiv. Die Namen sind im Allgemeinen lang und werden mit mehreren Buchstaben abgekürzt. Die Mitglieder einer Crew können alleine arbeiten, sie müssen allerdings mit dem Namen des Teams signieren.
Übermalen der Arbeit eines anderen Writers.
Übergang von einer Farbe zur anderen ohne direkten Schnitt. Zum Beispiel Abstufungen verschiedener Töne der gleichen Farbe.
Graffiti, das sich über die Gesamtlänge eines Waggons oder Zugs erstreckt, aber nicht über deren gesamte Höhe.
(einfache oder aufwendige) Füllung der Buchstaben eines Graffitis.
Fehlen von Regeln. Wie der Name sagt, wird das Gemälde frei und spontan geschaffen.
Das Wort Graffiti leitet sich etymologisch aus dem griechischen Wort "graphein" her, das "schreiben, durch geschriebene Zeichen ausdrücken" und vormals "zeichnen, durch gezeichnete Linien darstellen" bedeutet. Dieses Wort hat den heutigen Tag durch die folgende Entwicklung erreicht: Graphein (Ritzen, Schreiben, Zeichnen) – Graffiare (Kritzeln) – Graffio (ein Ritzen oder ein Kritzeln) – Graffito und sein Plural Graffiti (Kritzeln). Das Graffiti entstand als Straßenkunst in den 60er und 70er Jahren in New York zusammen mit der Hip-Hop-Kultur. Es breitete sich über die Peripherien der Großstädte aus und wurde schließlich zu dem, was es heute ist: eine in weiten Teilen der Welt anerkannte Straßenkunst.
Allgemeine Kontur oder Outline.
Graffiti oder Bomb, die keinen Fill (Füllung) haben und im Allgemeinen nicht zugelassen sind.
Die erste Generation von Writern. Sie sind die "Könige", die von allen Writern ihrer und anderer Crews bewundert werden, vor allem wegen ihrer großen Erfahrung, aber auch wegen ihrer Beherrschung der verschiedenen Graffititechniken.
Die alte Graffiti-Garde, die seit mehr als 20 Jahren tätig ist.
Kontur der gezeichneten Buchstaben. Einem Teil eine Linie geben. Nicht in allen Stilen verwendet. Wer mit 3D oder mehr organischen Stücken arbeitet, verwendet Outline nicht.
Ein Piece (kurz für Masterpiece oder Meisterwerk) hat im Unterschied zu Tags und Throw-ups zum Ziel, ästhetisch ansprechend sein. Der Writer will damit sein technisches Niveau und seine künstlerische Qualität demonstrieren. Diese Werke können auf Mauern, Wänden, Fassaden und sogar auf anderen Oberflächen (wie z. B. Zügen) angebracht werden und enthalten neben dem Namen des Writers eine Botschaft, die oft nur aus einer Zeichnung mit Personen und Hintergrund besteht.
Die illegale Seite des Graffiti, in der die Sicherheit aufs Spiel gesetzt wird, um ein Werk zu schaffen. Das Ziel ist zu fliehen, um nicht erwischt zu werden.
Die Gesamtheit von Techniken, die von einem Writer beherrscht werden.
Eine Maltechnik, mit der auf eine Schablone aus Pappe oder eine Röntgenplatte gesprüht wird.
Kein Graffiti, gehören aber zur Szene der aber Teil der Straßenkunst. Sie werden aus Papier gemacht und mit weißem Kleber oder Gummi angebracht. Es handelt sich dabei um Aufkleber, die normalerweise auf Verkehrsschildern, öffentlichen Müllkippen und dergleichen angebracht werden.
Name, unter dem der Writer in der Graffiti-Community bekannt ist. Die elementarste Form von Graffiti und in Städten auch die häufigste. Generell ist das Tag eine Signatur des Namens (Typografie), die so gestaltet ist, dass sie so schnell wie möglich ausgeführt werden kann. Die Tags entsprechen den Hauptbedürfnissen der Writer – schnelle Verbreitung ihres Namens an so vielen Orten wie möglich. Sie können mit Aerosolfarbe oder mit Markern angebracht werden. Eine der neuesten Formen von Tags sind Stickers, die vor dem Anbringen erstellt oder gedruckt werden können, um diese Aktion schneller und sauberer zu gestalten.
Ein größeres, dickeres Tag, das normalerweise mit einer einzigen Farbe oder einer einzigen Kontur erstellt wird. Der Throw-up gilt als Bekräftigung des Tags.
Graffiti an Zügen und U-Bahnen.
Bezeichnung für einen beginnenden Künstler. Ein Writer, der gerade erst anfangen hat und noch keine Erfahrung mit Graffiti besitzt.
Stil eines Anfängers.
Frei übersetzt jemand der schreibt, im Zusammenhang mit Graffiti aber Pixadores oder Graffiti-Künstler.
Eine Mauer oder Wand, die legal mit einer langen Abfolge von gut herausgearbeiteten Graffiti bemalt wurde, manchmal von mehreren Künstlern.
In den 70er Jahren in New York entstandener Graffitistil. Er ist ziemlich komplex und weist sich überschneidende Formen auf, wobei Pfeile als charakteristisches Element verwendet werden. Für den, der die verschiedenen Graffiti-Typen nicht kennt, ist er kaum entzifferbar, manchmal sogar auch für Leute, die gut informiert sind.
Graffiti auf Dachvorsprüngen, Werbetafeln oder anderen hoch liegenden Oberflächen. Ein durch Risiko und schwierigem Zugang charakterisierter Stil, unter den Writern aber einer der am meisten geschätzten.
Bezeichnung für den Ort, an dem ein Graffiti gesprayt wird.
Waggon oder Waggons, die von oben nach unten bemalt werden, jedoch nicht über die gesamte Länge.
Vollständig von einem Ende zum anderen und von oben nach unten bemalte Eisenbahnwaggons.
Verwendung von dreidimensionalen Buchstaben mit Schatten und visuellen Effekten.
Diogo Machado oder Add Fuel (Lissabon, 1980) hat einen Abschluss in Grafikdesign des IADE. Seit 2007 konzentriert er sich ausschließlich auf seine künstlerische Arbeit. Seine Arbeit erkundet eine breite Palette manueller und digitaler Techniken in den Bereichen Zeichnen, Malen, Keramik und Druck und formuliert einen anspruchsvollen Dialog zwischen Alt und Neu, zwischen Erbe und Moderne. Neben seinen zahlreichen Arbeiten in öffentlicher Kunst in mehreren Ländern hat er seine Werke auch in Einzel- und Gruppenausstellungen in renommierten Galerien und Museen gezeigt.
Pedro Campiche oder Akacorleone (Lissabon, 1985) ist ein bildender Künstler portugiesischer und schweizerischer Herkunft, der zunächst in der Unterwelt von Lissabon seiner Kunst nachging. Der schon in jungen Jahren von allem Grafischen und Visuellen besessene Künstler studierte Kunst und machte 2007 seinen Abschluss in Design und visueller Kommunikation. Nachdem er einige Jahre als Grafikdesigner gearbeitet hatte, entschloss er sich, freiberuflicher Illustrator zu werden. Heutzutage ist er für sein Geschick im Umgang mit Farben, Typografie, Zeichen und raffinierten Formen bekannt, die er kombiniert, um attraktive Kompositionen zu erhalten, die von Originalität und generellem Humor durchdrungen sind.
Artur Bordalo oder Bordalo II (Lissabon, 1987) nahm sich seinen Großvater zum Vorbild und wurde bildender Künstler. Sein 1925 geborener und im Juni dieses Jahres verstorbener Großvater Real Bordalo malte Dutzende von Ölbildern und Aquarellen der Stadtlandschaften Lissabons. Der vom Enkel gewählte Künstlername Bordalo II, ist eine Hommage an die künstlerischen Wurzeln der Familie. Der Maler und Bildhauer, Grafiker und Schweißer verwandelt Müll in Kunst und schafft seine Installationen mit großen Tieren an den Mauern der Städte.
Er wurde 1974 in Lissabon geboren und schloss sich 1998 der Graffiti-Bewegung an. In seinen Arbeiten mischt er Elemente aus der Welt des Cartoons und des Trickfilms mit einigen Elementen der japanischen Kultur oder anderen Elementen, die eher mit den Codes der Straßenkunst verbunden sind. 2005 gründete er mit dem Künstler Ram das ARM Collective. Er zeichnet sich durch die Art und Weise aus, wie er seine Personen und Atmosphären konstruiert und ihnen Linien und Formen gibt, die sie einzigartig machen.
Die bildende Künstlerin und portugiesische Illustratorin Kruella d'Enfer (1988) zeigt ihre Arbeiten seit 2010 in Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen. Sie fühlt sich gleichermaßen beim Malen großflächiger Bilder und intimer Arbeiten auf Papier und Leinwand wohl; ihr Einsatz von Kontrastfarben und geometrischen Formen lässt alte Legenden und Mythen lebendig werden und komponiert fantastische Geschichten mit universellem Appeal.
Mário Belém ist 42 Jahre alt, lebt in Carcavelos und wurde in Lissabon geboren. Er hat einen Abschluss in Grafikdesign von Ar.Co, arbeitete als Grafikdesigner, gewann allerdings einen Namen als kommerzieller Illustrator. 2015 gab er seine kommerzielle Karriere auf, um sich ausschließlich der Schaffung persönlicher Projekte zu widmen.
Sérgio 'Odeith' wurde 1976 in Damaia geboren. Mitte der 1980er Jahre benutzte er zum ersten Mal eine Spraydose. Mitte der 90er Jahre hatte er seinen ersten Kontakt mit Graffiti. Ohne Abschluss oder Kunstunterricht hat er sein gesamtes Wissen als Autodidakt erworben. Nachdem er mehrere Jahre Wandbilder an Straßen unter dem Namen "Eith" gemalt hatte, schuf er 2003 die Signatur "Odeith". 2005 begann er seinen Weg zur internationalen Anerkennung, Ergebnis seiner innovativen Arbeiten, die die Anamorphose-Technik verwenden. Authentische Kompositionen riesiger Insekten oder Objekte, die in verlassenen Räumen gemalt wurden, gingen viral und zeichneten sich durch Realismus und Technik aus.
Miguel Caeiro oder Ram (Sintra, 1976) arbeitet als Künstler seitdem er 1997 begann, heimlich in den Straßen zu malen. Als Vorläufer von Graffiti und experimenteller Straßenkunst hat er einen einzigartigen Weg in der Schaffung einer eigenen Sprache in der Welt der neuen urbanen Ästhetik eingeschlagen. Seine energiegeladenen Explosionen von Farben und dynamischen Formen ähneln einem zeitgenössischen Action Painting, das, in einer Linie intensiver Vitalität, die die Konstruktion ätherischer Realitäten zum Ausdruck bringt, von einer Vision psychedelischen Ursprungs durchdrungen ist.
Ivo Santos oder Smile (Lissabon, 1985) interessierte sich schon früh für Design. Allerdings sorgten zwei Cousins dafür, dass dieses Interesse zur Leidenschaft wurde. In den 90er Jahren entdeckt er seine Liebe zur Hip-Hop-Kultur und begeistert sich für Graffiti als eine Bewegung, der es zu folgen galt. Seine Kunst besteht im Wesentlichen aus fotorealistischen Gemälden. Derzeit ist er Präsident von ACUParte, einem Kulturverein, der sich zum Ziel gesetzt hat, die städtische Kultur im ganzen Land durch Experimente, Innovationen und Entwicklungen in visueller, Performance- und Klangkunst zu fördern und zu beleben.
Tamara Alves (Portimão, 1983) ist eine in Lissabon lebende portugiesische Künstlerin. Sie lässt sich vom städtischen Leben inspirieren und verwendet Elemente mit den unterschiedlichsten Eigenschaften – von der Malerei bis hin zur Illustration, von Tätowierungen bis hin zur Straße. Ihre Arbeiten stellen eine erotische Sicht auf einen zeitgenössischen Körper mit den Auswirkungen seiner eigenen erweiterten Grenzen dar. Anstelle eines rationalen Gedankens besteht eine grobe Leidenschaft, ein Körper ohne Organe, ein Tier in Transformation, erlebte Empfindungen.
Alexandre Farto oder Vhils (Lissabon, 1987) ist ein portugiesischer Künstler, der für seine in die Mauern geschnittenen "Gesichter" bekannt ist. 2008 schloss er sein Studium an der Kunsthochschule in London ab. 1998 begann er zu malen; er war damals erst elf Jahre alt. Er bemalte Mauern an Straßen und Züge am Südufer des Tejo. Seine innovative Technik der Flachrelief-Skulptur wurde im letzten Jahrzehnt als einer der überzeugendsten Ansätze der Straßenkunst gefeiert.